Kopfschmerzen, ein geschwächtes Immunsystem und spröde Lippen können auf verschiedene Mängel oder Krankheiten hindeuten – auch auf einen Vitamin-A-Mangel. Viele unspezifische und nur wenige spezifische Symptome treten bei einer Hypovitaminose A auf.
Wer sich gesund und ausgewogen ernährt, nimmt meist an, dass er alle wichtigen Vitamine zu sich nimmt. Ein Vitamin-A-Mangel hat jedoch häufig andere Ursachen als eine ungesunde Ernährung. Was darauf hindeuten könnte, dass Sie nicht ausreichend Vitamin A aufnehmen und was die Gründe dafür sein könnten sind, erfahren Sie in diesem Artikel.
Symptome: Wie zeigt sich ein Vitamin-A-Mangel?
Die Symptome eines Vitamin-A-Mangels sind abhängig davon, wie lange die Unterversorgung bereits besteht.
Erste Symptome eines Vitamin-A-Mangels
Erste Anzeichen können sein [1], [2]:
- Trockenes Haar und Haarausfall
- Brüchige Nägel
- Verminderte Sehkraft und Nachtblindheit
- Spröde Lippen
- Kopfschmerzen
- Geschwächtes Immunsystem (Anfälligkeit für Infektionskrankheiten steigt)
Symptome eines chronischen Vitamin-A-Mangels
Besteht der Mangel über einen längeren Zeitraum, verschlimmern sich die Symptome und es kann zu schwerwiegenden gesundheitlichen Folgen kommen.
Symptome und Folgen eines chronischen Mangels [1], [2], [3]:
- Erblindung
- Schwindel und Übelkeit
- Beeinträchtigung des Geruchs- und Geschmackssinns
- Appetitlosigkeit
- Trockene, verhornte Haut und Schleimhäute sowie Hautalterung
- Allgemeine Muskelschwäche und Abgeschlagenheit
- Wachstumsverzögerungen bei Kindern
Mögliche Folgeerkrankungen durch Vitamin-A-Mangel
Neben den Symptomen, die wir bereits aufgezählt haben, steigt durch einen Vitamin-A-Mangel auch das Risiko, bestimmte Krankheiten zu entwickeln[1], [2], [4]:
- Arteriosklerose
- Krebs
- Nierensteine
- Störungen der Fruchtbarkeit (Unfruchtbarkeit)
- Gewebeschäden
Vitamin-A Tagesbedarf
Wie viel Vitamin A Sie benötigen, können Sie in unserem Beitrag Vitamin-A – Wirkung und Tagesbedarf entnehmen.
Ursachen für einen Vitamin-A-Mangel
Ein Mangel an Vitamin A kann verschiedenen Ursachen haben.
Ein Vitaminmangel kommt vor, wenn dem Körper nicht ausreichend Vitamin zur Verfügung steht, die Speicher also erschöpft sind. Das kann verschiedene Gründe haben.
Ein Vitaminmangel kann, muss aber nicht immer mit einer ungesunden Ernährung oder einer Mangelernährung in Verbindung stehen. Dass eine unzureichende oder einseitige Ernährung zu einem Vitamin-A-Mangel führt, ist insbesondere in den gut entwickelten Industrieländern eher selten. Häufiger liegt die Ursache also woanders [1], [4].
Typische Ursachen für einen Vitamin-A-Mangel sind ein erhöhter Bedarf oder eine gestörte Aufnahme des Vitamins im Darm, beispielsweise durch eine gestörte Fettverdauung infolge einer Erkrankung [1], [6].
Ursachen für eine gestörte Vitamin-A-Aufnahme
Gründe einer gestörten Aufnahme können sein [1]:
- entzündliche Darmerkrankungen (beispielsweise Morbus Crohn)
- Lebererkrankungen
- Störungen der Bauchspeicheldrüse
- Diabetes mellitus
- Schilddrüsenüberfunktion
Ursachen für einen erhöhten Vitamin-A-Bedarf
Gründe eines erhöhten Bedarfs können sein [1]:
- Entzündungen
- Traumata/Verbrennungen der Haut
- Alkoholmissbrauch
- Zigarettenkonsum
- vermehrter Verlust über den Urin bei Nierenerkrankungen
- Stress
- Operationen
- schweren Krankheiten (beispielsweise Krebs, Arthritis, Aids)
- starker Einfluss von Sonnenlicht
Vitamin-A-Bedarf über Lebensmittel decken
Mit welchen Lebensmitteln Sie einen erhöhten Bedarf decken können, erfahren Sie in unserem Beitrag Vitamin A in Lebensmitteln.
Vitamin-A-Supplementierung
Auf dem Markt finden Sie eine Reihe von Vitaminpräparaten in Form von Tabletten, Kapseln und Cremes. Nötig sind sie jedoch nur selten, da Sie den Bedarf in den meisten Fällen über die Ernährung decken können. Ein Vitamin-A-Test kann Aufschluss über Ihre Versorgung geben. Liegt eine Unterversorgung vor, ist da häufig auf eine Erkrankung zurückzuführen. In diesem Fall sollten Sie einen Arzt oder eine Ärztin kontaktieren, um die Ursache zu ergründen und wieder eine optimale Vitamin-A-Versorgung sicherzustellen [7], [5].
Quellen
[1] Deutsche Gesellschaft für Ernährung, „Ausgewählte Fragen und Antworten zu Vitamin A“, Nov. 2020. https://www.dge.de/wissenschaft/weitere-publikationen/faqs/faq-vitamin-a/#c9908 ag.
[2] E. M. DeMaeyer, „The WHO programme of prevention and control of vitamin A deficiency, xerophthalmia and nutritional blindness“, Nutr Health, Bd. 4, Nr. 2, S. 105–112, 1986, doi: 10.1177/026010608600400206.
[3] Öffendliches Gesundheitsportal Österreichs, „Vitamin A“, Öffendliches Geitsportal Österreichs. https://www.gesundheit.gv.at/leben/ernaehrung/info/vitamine-mineralstoffe/fettloesliche-vitamine/vitamin-a
[4] M. I. Dawson, „The importance of vitamin A in nutrition“, Curr Pharm Des, Bd. 6, Nr. 3, S. 311–325, Feb. 2000, doi: 10.2174/1381612003401190.
[5] „Nationaler Verzehrsstudie II“, Max Rubner-Institut Bundesforschungsinstitut für Ernährung und Lebensmitte, 2013. [Online]. Verfügbar unter: https://www.mri.bund.de/fileadmin/MRI/Institute/EV/Lebensmittelverzehr_N%C3%A4hrstoffzufuhr_24h-recalls-neu.pdf
[6] „Laborinformation ss-Carotin (Provitamin A)“. NSTITUT FÜR LABORATORIUMSMEDIZIN BERLIN. [Online]. Verfügbar unter: https://www.iflb.de/fileadmin/user/labormitteilungen/Stoffwechsel/02-2003_Laborinfo_beta-Carotin.pdf
[7] World Health Organisation, „Vitamin A supplementation“. https://www.who.int/elena/titles/full_recommendations/vitamina_supp/en/